Credits für die Bilder gehen an Ole Kracht
Am 1. Mai machten wir uns gemeinsam mit den Genoss*innen des örtlichen FAU-Syndikates nach Greifswald auf, um gegen den dortigen NPD-Aufmarsch zu protestieren und an der 1. Mai-Demonstration teilzunehmen, die von der Greifswalder Antifa Defiant organisiert wurde. Schon bei der Anreise wurde deutlich, was für ein gigantisches Polizeiaufgebot aufgefahren wurde, insbesondere um den Hauptbahnhof.
Die NPD-Demo war mit etwa 150 Teilnehmer*innen relativ kümmerlich und wurde entlang der Route durch viele angemeldete Mahnwachen lautstark begleitet und schließlich durch eine Blockade kurz vor der Europakreuzung gestoppt. Der Demozug rings um Udo-Pastörs und Frank Franz waren sichtlich genervt und wurden schließlich zum Umkehren gezwungen, nachdem hunderte Antifaschist*innen jeden möglichen Weg versperrten. Auf dem Rückweg hielten Sie dann vor dem Wohnprojekt IKUWO, um eine Drohkulisse aufzubauen. Letzte Redebeiträge wurden dann am Bahnhof gehalten, während von der gegenüberliegenden Wiese immer wieder kritische Beiträge geäußert wurden und Musik gespielt wurde. Während der sich deutlich streckenden Abreise der Faschist*innen machte sich auf der Wiese Festival-Stimmung breit und viele junge Menschen legten mit Abstand und Maske eine kleine Tanzeinlage ein.
Für die anschließende klassenkämpferische 1. Mai-Demo schien jedoch ein klein wenig die Energie verloren gegangen zu sein. Von den geschätzt 1000 Demonstrant*innen gegen den Neonaziaufmarsch beteiligte sich nur noch ein Bruchteil. Trotzdem war im Frontblock, in dem wir uns beteiligten, durchweg gute und kämpferische Stimmung. Da die Demo durch die späte Abreise der NPD erst mit gut 2 Stunden Verspätung starten konnte, wurde auf Zwischenkundgebungen verzichtet und die Redebeiträge stattdessen während der Demo vom Lautsprecherwagen gehalten. Da vom vorderen Lautsprecherwagen jedoch durchgängig Partymusik gespielt wurde, war von den Redebeiträgen leider in großen Teilen der Demo nichts zu verstehen. Nach Ankunft am Hauptbahnhof gab es dann noch einen guten Redebeitrag gegen die Repression gegen den Anmelder der Befreiungsfeier in Demmin. Im Anschluss wurde dann aufgelöst.
Insgesamt war es eine kraftvolle Demo und ein richtig guter 1. Mai, an dem deutlich gemacht wurde, dass wir als lohnabhängige Klasse uns nicht mit ein paar Reformen abspeisen lassen, sondern es uns ums Ganze geht. Solidarische Grüße auch an Antifa Defiant – wir kommen gern wieder!